SPORTFÖRDERGESETZ – ES GEHT NUR IM TEAM!


Die Bundesregierung hat am 23. Oktober 2025 einen neuen Referentenentwurf für das Sportfördergesetz vorgelegt. Kernelement ist eine Spitzensport-Agentur, die künftig unabhängig über Fördermittel entscheiden soll. „Sie soll Spitzensportförderung aus einer Hand gewährleisten. Daneben setzt das Gesetz erstmals leistungs- und gesellschaftsbezogene Rahmenbedingungen für die Sportförderung“, heißt es aus dem Staatsministerium für Sport- und Ehrenamt.

Doch der Entwurf sorgt leider für massiven Streit:

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) lehnt ihn entschieden ab – vor allem, weil die Politik in der geplanten Struktur eine Stimmenmehrheit hätte und damit aus Sicht des Sports die Autonomie gefährdet wäre. (Link zur DOSB-Stellungnahme und dem Referenten-Entwurf s. unten)

Bis zum 19. November läuft nun die Anhörung der Verbände.

Dieser Konflikt ist mehr als ein Verwaltungsstreit – er berührt das Grundverständnis von Sportautonomie in Deutschland.

Während die Bundesregierung auf Effizienz, Transparenz und Erfolgskontrolle setzt, pocht der DOSB auf mehr Eigenverantwortung und Mitsprache.

Casus knacktus: Der geplante Stiftungsrat soll aus fünf Personen bestehen
– eine Vertreterin oder ein Vertreter des Bundeskanzleramts
– zwei Mitglieder des Deutschen Bundestags
– eine Person aus der Sportministerkonferenz
– eine Vertreterin oder ein Vertreter des DOSB

Damit stellt sich die Grundfrage:
Wer steuert künftig den Spitzensport – Politik oder Sport selbst?

Klar ist:
Es geht nur als Team. Wenn Politik und Sport jetzt gegeneinander rudern, wird niemand schneller.

Der Spitzensport braucht Strukturen, die fördern – nicht spalten.
Das Ziel sollte kein Machtspiel sein, sondern ein gemeinsamer Weg zu mehr Planbarkeit, weniger Bürokratie und echten Erfolgsbedingungen für Athletinnen und Athleten.

Sportförderung kann nur funktionieren, wenn beide Seiten gemeinsam an einem Strang ziehen – mit klarer Rollenverteilung, Vertrauen und Respekt.

Fun Fact: Die Diskussion um Reformen für den Spitzensport startete vor über 10 Jahren. Der zuständige Bundesinnenminister damals:  Thomas de Maizière (CDU).

Klar wird auch dieses Mal: Die Kommunikation unter allen Beteiligten, die eigentlich ein gemeinsames Ziel anstreben, funktioniert nicht. Ein transparenter Informationsfluss scheint irgendwo blockiert.


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