Was Leverkusens Blitz-Entlassung von Ten Hag über Leadership verrät
Mit dem Rauswurf von Erik ten Hag nach nur zwei Bundesliga-Spielen und 62 Tagen im Amt hat Bayer Leverkusen ein Lehrstück für Manager und Führungskräfte geliefert. Ich habe einige vergleichbare Personal-Entscheidungen im vergangenen Jahrzehnt im Profifußball kommunikativ begleitet.
Im Fußball wie im Business gilt: Gutes Scouting ist mehr als ein Bauchgefühl. Es ist eine Mischung aus Systematik, Fachwissen, Weitblick und Kommunikation.
Dazu gehören:
– Klare Zieldefinition & Rollenprofile (passt der Kandidat zur Kultur und Strategie?)
– Datengestützte Analyse statt nur Intuition
– Live-Eindrücke & Kontext – auch Körpersprache, Reaktion nach Fehlern
– Charakter & Persönlichkeit – Mentalität, Teamfähigkeit, Anpassungsfähigkeit
– Entwicklungspotenzial & Value for Money
– Netzwerk & Hintergrundinfos
– Struktur & Dokumentation für Transparenz
– Balance aus Kurzfrist- und Langfristdenken
Am Ende zählt die Verknüpfung von Daten, Beobachtung und Menschenkenntnis.
Und was passierte in Leverkusen?
Statt systematischer Matrix offenbar: Alternativlosigkeit, Ratlosigkeit, Schnellschuss. Simon Rolfes räumte ein, die Verpflichtung sei ein Fehler gewesen – nach nur zwei Spielen der harte Schnitt. Ten Hag konterte, Vertrauen und Zeit seien ihm nicht gewährt worden.
Learnings für Unternehmen:
– Prozesse vor Impulse – große Personalien verdienen klare Kriterien.
– Kultur-Fit prüfen – passt die Person wirklich zur Organisation?
– Zeit & Vertrauen geben – Change braucht Raum.
– Fehler eingestehen, aber daraus lernen – sonst wiederholt sich Geschichte.
Fazit:
Leverkusen zeigt, wie teuer fehlende Struktur werden kann. Führung bedeutet nicht, reflexhaft zu reagieren – sondern den Mut zu haben, klare Prozesse einzuhalten. Die Scoutingmatrix gehört nicht nur in die Mappe der Talent-Sucher sondern auch ins Leadership.
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Foto: Bayer Leverkusen

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