Undenkbar und dennoch absehbar: Red Bull trennt sich nach 20 Jahren, 14 WM-Titeln und unzähligen Schlagzeilen mit Knalleffekt von Teamchef Christian Horner – und zieht damit einen Schlussstrich unter eine Ära voller Glanz, Macht, aber auch Krisen und Schlagzeilen.
1. Sportliche Unterperformance 2025
Nach vier dominanten Jahren ist Red Bull in der laufenden Saison sportlich deutlich zurückgefallen und belegt nur Rang 4 in der Konstrukteurs-WM – mit einem Rückstand von rund 288 Punkten auf Tabellenführer McLaren.
Belastend kam hinzu, dass Max Verstappen öffentlich seine Unzufriedenheit mit dem Auto äußerte und seine Leistungen nicht konstant waren – was intern zusätzlichen Druck erzeugte.
2. Unglückliche Personalentscheidungen
Der Abschied von Sergio Pérez wurde nicht nur kommunikativ unglücklich begleitet, sondern auch sportlich nicht kompensiert. Die Fahrerwahl für das zweite Cockpit nach Pérez erwies sich als fragwürdig – weder Konstanz noch Teamharmonie kamen auf. Auch das wurde Horner intern deutlich angekreidet.
3. Interne Spannungen und Machtkonflikte
Verstappens Vater Jos soll Horner wiederholt offen kritisiert haben und laut Medienberichten sogar gedroht haben, das Team würde „explodieren“, sollte Horner bleiben.
Auch der Abgang von Technik-Legende Adrian Newey im Vorfeld war ein deutliches Zeichen für Unruhe im Management.
Zudem wurde Horner vorgeworfen, zu viele Entscheidungsbefugnisse auf sich zu vereinen – ein Machtkonflikt, dem Red Bull offenbar aktiv entgegenwirken wollte.
4. Nachwirkungen des Skandals von 2024
Anfang 2024 sah sich Horner Vorwürfen wegen unangemessener Nachrichten an eine Mitarbeiterin ausgesetzt. Obwohl er in zwei internen Untersuchungen freigesprochen wurde, blieb das Thema langfristig belastend.
Ein für 2026 erwartetes Gerichtsverfahren warf weitere Schatten – auch wenn Red Bull offiziell keinen direkten Zusammenhang zur Entlassung herstellt, dürfte dies im Hintergrund mitgewirkt haben.
🔄 Nachfolge:
Red Bull betonte in seiner Mitteilung die großen Verdienste Horners und dankte ihm für 20 Jahre Aufbauarbeit.
Neuer Mann an der Spitze: Laurent Mekies (48), zuletzt Teamchef beim Schwesterteam „Racing Bulls“ sowie zuvor in führenden Positionen bei Ferrari und der FIA, wird neuer CEO von Red Bull Racing. Seine frühere Position bei den Racing Bulls übernimmt Alan Permane.
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Foto: Red Bull Content Pool

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