FORMEL 1: VERSTAPPEN SCHALTET BEI V10-DISKUSSION HOCH

Die Formel 1 führt eine spannenden Richtungsdebatte: Mehr Technologie und Elektrifizierung – oder die Rückkehr zu den kraftvoll klingenden V10-Motoren vergangener Tage? Weltmeister Max Verstappen hat jetzt eine klare Meinung: Sollte die Königsklasse zum V10 zurückkehren – mit nachhaltigem Kraftstoff – wäre das ein Grund für ihn, seine Formel-1-Karriere zu verlängern.

„Das wäre wieder Racing, wie ich es liebe“, sagte Verstappen, der sich oft kritisch über das Energiemanagement moderner Hybridantriebe äußert. „Es wäre definitiv besser, als was wir jetzt haben.“ Die Formel-1-Autos werden seit 2014 von 1,6-Liter-V6-Turbo-Hybridmotoren angetrieben, wobei ab dem nächsten Jahr bis 2030 neue Regeln gelten.

Hintergrund: Die Formel 1 sucht ihren Klang – und ihr Profil

Tatsächlich wächst seit Monaten der Wunsch nach einem spürbareren, emotionaleren Fahrerlebnis – nicht nur bei den Fans, sondern auch in Teilen der Teams und der FIA. Präsident Mohammed Ben Sulayem ließ bereits durchblicken, dass man über einen Technologieshift nachdenke: weniger Fokus auf komplexe Energie-Rückgewinnungssysteme (ERS), stattdessen nachhaltiger Kraftstoff, mehr Leistung – und mehr Sound.

Aktuell ist jedoch ab 2026 zunächst der nächste Schritt in der Hybrid-Ära vorgesehen. Die neuen Power Units sollen rund 50 Prozent ihrer Gesamtleistung aus elektrischer Energie schöpfen – unterstützt durch 100 Prozent nachhaltigen Kraftstoff (E-Fuel). Hersteller wie Audi, Honda, Red Bull Powertrains und Mercedes investieren massiv in diese neue Antriebsgeneration.

Doch hinter den Kulissen mehren sich die Stimmen, die diesen Weg für zu verkopft halten – zu wenig Emotion, zu wenig Identifikation. Red-Bull-Teamchef Christian Horner befürwortet daher ebenfalls einen Blick zurück nach vorn: „Wenn wir die Nachhaltigkeit gewährleisten können – warum dann nicht mit dem Sound und der Wucht eines V10?“

Konkrete Pläne? Noch nicht – aber erste Gedankenspiele

Konkrete Zeitpläne für eine Rückkehr zum V10 gibt es derzeit nicht. Die aktuelle Motorenformel ist bis mindestens 2030 vertraglich geregelt. Allerdings könnte ein technisches Rebranding der Formel 1 für die Zeit danach denkbar sein.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff hingegen warnt vor vorschnellen Nostalgie-Trips: „Wir haben uns auf die Zukunft verpflichtet – mit Hybrid und nachhaltigem Kraftstoff. Da sollten wir nicht zurückblicken, sondern besser machen, was wir vorhaben.“

Auch Fernando Alonso bremst die Euphorie: „Ich denke, wir sind glücklich, wenn wir die schnellstmöglichen Autos fahren können – und das mit welchem Motor auch immer“, so der Formel-1-Champion der Jahre 2005 und 2006. Für ihn steht die Performance über der Antriebstechnologie.


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